Montag, 23. März 2015

Memory...


Wir spielen schon Memory. Gerne am Esstisch. Wenn die Großen noch ein bisschen Ruhe am Tisch wollen. Oder zumindest kein Gejammer. Dann spielen wir Memory mit dem Kind. Nur nicht so wies gehört. Eh klar. Obwohls ein ganz einfaches ist. Mit 16 Teilen. Aus Holz. Gut so weil nicht durch Einspeicheln zerstörbar. Mein kostbares, geliebtes Wiesenblumen-Memory kriegt sie noch nicht.



Wir legen die Teile einfach am Tisch auf. Ach so, ja zuerst werden sie natürlich aus der Holzschatulle ausgeräumt. Dann aufgelegt, angefasst, in den Mund genommen und eines nach dem anderen auf den Boden geworfen. Zur Zeit sowieso das Größte für sie. Sachen aus dem Hochstuhl runterwerfen. Und Mami darf sie aufheben. Anfangs dachten wir noch ihr passiert das unabsichtlich. Mittlerweile ist klar: das ist das Spiel!

Aber Mami ´s Trick ist: bei 16 Memory-Teilen dauerts eine Weile bis alle am Boden liegen – und dann hebt Mami alle auf einmal auf! Und das Kindchen lacht dabei.


Später mal, kann ich mir vorstellen, drehen wir gemeinsam die Memory-Teile eins nach dem anderen um, ich lerne ihr die Wörter der drauf zu sehenden Dinge. Ich höre mich schon endlos wiederholen: „Das ist der Ball“, „Das ist das Schiff“. Wahrscheinlich eine sehr romantische Vorstellung. Wahrscheinlich will sie später auch noch am liebsten alles vom Tisch fegen. Und Mami darfs aufheben. Wir werden sehen.

Dienstag, 17. März 2015

Wie und was wir spielen...


Also, zur Zeit nenn ich es der Einfachheit halber Spielen. Ob es das wirklich schon ist? Meine Tochter lasse ich großteils ausräumen. Sprich: ich gebe ihr eine Schachtel voll Dinge z. B. Bausteine. Diese nimmt sie dann der Reihe nach raus, jedes wird natürlich mit dem Mund erforscht und dann weggelegt. Besonders interessante Steine werden länger begutachtet.
Von diesen Schachteln gibt es einige bei uns. Die Inhalte sind verschieden, es gibt eine mit Holzbausteinen, eine andere mit Plastikformen. Die, die man eigentlich durch ein Gitter mit passenden Ausstanzungen in eine Box wirft (ich hoffe ihr wisst was ich meine). Natürlich noch nichts für ein 7 monatiges Kind, aber die Formen an sich in verschiedenen Farben sind anscheinend doch ansprechend für Kinderhände und -mund.

In einer Schachtel habe ich alte Armreifen von mir. In verschiedensten Materialien und Größen. Von früher. Als ich selbst noch ein Mädchen war. Teile, die ich zwar ewig nicht genommen habe, aber doch nie weggeben wollte. Warum auch immer. Eine von mir nie getragene (und nicht besonders geliebte) Glasperlenkette ist das Lieblingsstück meiner Tochter. Und das Armband aus Muscheln. Klimpern so schön die Armreifen. Mit den Perlen-Teilen lass ich sie allerdings nicht alleine – zu groß die Angst, dass doch mal was reißt und verschluckt wird. Obwohl ich das als sehr unwahrscheinlich einstufen würde. Aber lange kann ich eh nicht aus dem Zimmer gehen, ohne dass großes Gejammer einsetzt. Von dem her...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zu viel Spielzeug sie überfordert. Wenn sie inmitten all ihrer Sachen sitzt, hier Bausteine, da Kuscheltiere, daneben Bücher, auf der anderen Seite Rasseln, dann spielt sie mit gar nichts. Für mich wirkt es als ob es sie überfordert oder sie sich nicht entscheiden kann.
Deshalb gebe ich ihr immer nur eine Schachtel mit Dingen.

Ist auch so eine Montessori-Sache: nicht zu viel Material geben und nicht zu viel verschiedenes. Aber auch nicht zu viel Gleiches. Die richtigen Montessori-Spiele sind auch immer eher reduziert. Nur eine Eigenschaft innerhalb der Materialen verändert sich und wird angesprochen. Beispiel: mehrere gleich große Holzplättchen in verschiedenen Blautönen, die dann von hell nach dunkel geordnet werden sollen.

Auch eine ruhige, geordnete Umgebung ist den Montessoris beim Spielen wichtig. Auch wenn das Kinderzimmer nach dem Spielen im Chaos versinkt. Naja bei uns noch nicht, die Kleine kann noch keine Sachen selbst herräumen. Noch nicht.

Aber aus Laden ausräumen wird gerne praktiziert. Davon gibt’s zum Glück seit kurzem mehrere im Kinderzimmer. Noch spärlich gefüllt, deshalb droht auch so noch keine allzu große Unordnung.



Mit meiner Tochter spiele ich immer wieder dieselben Spiele. Die stehen ja auf Wiederholungen, die Kids. Manchmal braucht man dafür schon Geduld. Aber so lernen sie eben. Durch endloses Wiederholen. Aber wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke: so lernt man halt wirklich am besten.


Demnächst verrate ich euch, welche Schachtel-Füllungen ich für die Kleine bereits in Planung habe bzw. was ich dafür jetzt schon langsam zu sammeln beginne!

Sonntag, 15. März 2015

Im Flow

Meine Tochter ist erst 7 Monate alt. Oder schon. Mir kommt es eher wie schon vor. Aber in Bezug auf ihr Spielverhalten: erst. Ihr „Spielen“ beschränkt sich zur Zeit noch aufs Angreifen, Betasten und In-den-Mund-stecken. Aber es ist trotzdem Spielen. Ab und zu ist sie versunken ins Spiel. Kurz. Minutenlang. Plappert ganz leise vor sich hin. Sie ist im Flow.

Ich wusste das nicht, bevor ich es letztes Jahr in einem Montessori-Workshop erfuhr: wenn Kinder so in sich versunken spielen, lernen sie. Das ist eine extrem wichtige Sache in ihrer Entwicklung, dieser Flow-Zustand. MAN SOLL DIESEN ZUSTAND MÖGLICHST NICHT STÖREN ODER UNTERBRECHEN! Zum Stören gehört auch schon ein im Vorbeigehen gesagtes: „Brav spielst du“ oder „Spiel nur weiter, lass dich nicht stören“. Schon wird das Kind in seinem Flow unterbrochen und das so wichtige Lernen ist vorbei. Muss man erst mal wissen.

So Montessori-Weisheiten gibt es einige. Spannend finde ich. Das meiste klingt einleuchtend. Das meiste konnte ich mit meiner Tochter noch nicht ausprobieren – mein „Wissen“ ist also oft noch theoretischer Natur.
Auch dass Kinder verschiedene sensible Phasen in ihrer Entwicklung erleben. In diesen sensiblen Phasen haben sie verstärktes Interesse für verschiedene Dinge. Beispiel: Wasser. Irgendwann zwischen einem und fünf Jahren wird für das Kind das Element Wasser besonders interessant werden. Die Kunst und Aufgabe der Eltern ist es, das zu erkennen. Wann das ist. Und wenn mans erkannt hat – zu fördern.
In diesen sensiblen Phasen lernen Kinder besonders schnell und effektiv, einfach weil ihr Interesse an dieser Sache gerade besonders groß ist. Am Beispiel Wasser würde das Fördern bedeuten: möglichst oft ab in die Badewanne mit verschiedenen Behältnissen zum Wasser-Umschütten, -Einfüllen, -Ausleeren, mit Trichter, Schwamm, schwimmenden und nichtschwimmenden Gegenständen. Oder ab nach draußen zum Sandkasten-Wasser-Pritscheln (österreichisch für Matschen/Spritzen). Je nach Jahreszeit.

Viele Kinder erleben ihre sensible Phase für Buchstaben und Wörter viel früher als von uns Eltern (und dem österreichischen und deutschen Bildungssystem) angenommen. So kann es durchaus vorkommen, dass manche Kinder mit vier Jahren schon Interesse am Lesen- und Schreiben-Lernen haben und nicht erst mit sechs, beim Schuleintritt. In relativ starren Schulsystemen wie dem unsrigen kann darauf keine Rücksicht genommen werden. Das liegt in der Hand der Eltern.

Wer in seiner sensiblen Phase erkannt und bestärkt wird, lernt schneller und besser. So die Montessoris... Klingt für mich einleuchtend. Habt ihr schon Erfahrungen dieser Art gemacht?

Samstag, 14. März 2015

Mami komm spiel mit mir...


Seit der Geburt meiner Tochter ist die Zeit zwar deutlich weniger, die Motivation und Ideen aber eher mehr geworden. Für alles. Nur kommt man leider dann doch zu nichts...
Die Nähmaschine steht schon seit längerem still. Angefangene und nach wenigen Minuten abgebrochene „Werkstücke“ häufen sich. In dem Augenblick genial erscheinende Geistesblitze die sofort umgesetzt werden wollen müssen sich damit begnügen, nur hastig auf ein Stück Papier gekritzelt zu werden.
So oder so ähnlich geht’s mir in letzter Zeit immer öfter.

Vor der Geburt – ja das war was! Dank aufgespartem Urlaub hatte drei volle Monate frei, vor dem Geburtstermin, und schrieb mir eine A4-seiten lange DIY-Liste mit kleineren und größeren Baby- und Wohnideen. Zubehör fürs Bettchen nähen, einen Kleiderkasten neu streichen, Vorhänge färben.... die Liste war echt lang, aber ich hab wirklich fast alles geschafft.

Sooo produktiv war ich... war ich... und jetzt? Ich bins immer noch, kann viel schaffen wenn man mich lässt. Nach und nach lässt mich das Kindchen wieder. Das Geheimnis ist: sie muss auch beschäftigt werden! Wenn sie spielt kann ich nähen – so der Plan.

Und deshalb muss sie spielen lernen! Ja, sie soll lernen, sich auch mal alleine beschäftigen zu können, in aller Ruhe spielen zu können, in ihrer Welt zu versinken.
Oder muss sie es erst lernen? Oder kann sie es schon? Ich denke ja, sie kann es instinktiv, nur muss man sie lassen bzw. ihr das richtige Spielzeug und die richtigen Anstösse geben. Genau das will ich versuchen. Und es mit euch teilen. Mit allen Rückschlägen, mit allen Aha-Erlebnissen.

Meine Tochter soll selbstbewusst werden, kreativ, frei in ihrem Denken, offen für Neues, all das. All das, was sich alle Eltern für ihre Kinder wünschen.

Ich will versuchen, ihr das spielerisch zu lernen, zu zeigen.
Ob es klappt? Wir werden sehen!




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