Dienstag, 28. April 2015

Gehirnzellen wachsen sehen...


Draußen wird’s immer grüner. Manchmal habe ich den Eindruck man kann zuschauen wie die Pflanzen in die Höhe schießen. Das Gras. Die blühenden Bäume. Es geht so rasend schnell, dass man das Wachsen sehen müsste.

Und auch bei der Entwicklung meines Mädchens geht es mir im Moment ähnlich. Sie will nun mit ihren fast 9 Monaten immer mehr geistig gefordert werden. Wird neugierig. Möchte komplexere Abläufe und Bewegungen lernen.
Dass es dafür nicht immer teures Spielzeug braucht, ist auch klar. Oft sind sogar die Alltagsgegenstände viel interessanter.

Die letzten Tage spielten wir viel mit einem Täschchen mit Reißverschluss und einer runden Schachtel, in der noch eine kleinere Dose versteckt war.
Alleine so ein Reißverschluss kann so ein Kindchen lange beschäftigen. Zuerst wurde Mami beim Öffnen und Schließen kritisch beäugt. Dann musste natürlich selbst hingelangt werden. Und nochmal zuschauen. Dann nochmal selbst anfassen. Überlegen.

Und da hörte man sie förmlich arbeiten, die kleinen grauen Zellen. Man konnte zuschauen wie sich im kindlichen Gehirn neue Verbindungen aufbauten.

Auch die runde Schachtel zu öffnen, die kleinere Dose zu finden und rauszunehmen war ein Ablauf, der gefiel und unzählige Male wiederholt werden konnte.

Diese einfachsten Handlungen, denen wir im Alltag keine Aufmerksamkeit mehr schenken, sind für die Kleinen unglaublich spannend. Und nun für uns auch wieder.



Bis das Kind den Reißverschluss allein öffnen konnte, vergingen übrigens zwei Tage. Immer wieder hervorgeholt. Gezeigt. Befühlt. Und plötzlich konnte sie es. Bei uns geschehen alle bahnbrechenden Erfolge vor dem Schlafengehen am Abend. Warum das so ist weiß ich auch nicht. Wäre aber interessant. Ist das bei euren Kleinen auch so?

Oh ja und ein neues Mini-Bastelprojekt ist in Vorbereitung! Nach einer Idee aus der Spielgruppe werde ich bald diese Smoothie-Flaschen neu befüllen!

Ihr dürft also gespannt sein und schon mal eventuell anfallende Plastikflaschen sammeln. Sobald ich meine ausgetrunken (und das nervige Etikett entfernt) habe, zeige ich euch das Ergebnis!


Donnerstag, 23. April 2015

Was ich sammle (Teil 2)...


Dann sammle ich noch Farben. Oder besser gesagt Dinge, die eine eindeutige Farbe haben wie gelb, rot, grün oder blau. All diese Dinge, die z. B. auch ruhig Bausteine, leere Verpackungen oder sonstiger Nippes sein können, werden dann – erst mit dem Kind gemeinsam dann alleine vom Kind – in eine vorbereitete Box einsortiert. Diese Box muss unbedingt Fächer haben. Es gibt auch diese kleinen Holzkästchen bei IKEA mit den kleinen Laden, das geht auch. Oder eine Teebox, falls ihr das kennt. Jedes Kästchen oder Lädchen wird in einer Farbe angemalt, oder mit einem Sticker oder eingeklebtem Buntpapier in einer Farbe gekennzeichnet. Und schon kann begonnen werden. Einzusortieren. Jeder Gegenstand in das passende Farbkästchen.



Die gleiche Box kann man etwas später auch anders verwenden. Bei Kindern die gerade die Buchstaben lernen. Oder auch nur ihre „sensible Phase“ (hier wird's erklärt) fürs Lesen und Schreiben haben. Da kann jedes Fach statt mit einer Farbe mit einem Buchstaben gekennzeichnet werden. 
Zum Beispiel „A“. Dann kommen in dieses Fach Gegenstände die mit „A“ beginnen, wie ein kleiner Apfel, ein Memory-Teil mit einem Affen drauf, ein Spielzeug-Auto,...

Was sammle ich noch? Einiges. Auch nicht mehr getragene Kleidungsstücke mit Verschlüssen, die ein Kind mit der Zeit kenne und beherrschen sollte um sich selbst anzuziehen. Knopfleisten, Reißverschlüsse, Druckknöpfe usw.

Wie genau ich diese dann einsetze? Erzähl ich euch noch! Ein anderes Mal...

Dienstag, 21. April 2015

Was ich sammle (Teil 1)...


Ich bin eine Sammlerin. War ich schon immer. Blöderweise (oder glücklicherweise - wie mans sieht) mein Freund auch. Wenn unsere Tochter auch so wird, brauchen wir bald eine größere Wohnung. Naja, die Sachen die ich zur Zeit sammle, sind wenigstens in absehbarer Zeit in Verwendung. Und zwar als Spielzeug.
Gesehen im Montessori-Workshop: viele verschiedene, alltägliche Verschluss-Sachen. Verschluss-Sachen schreib ich, weil ich nicht weiß wie ich sie sonst nennen soll. Da gibt’s halt keinen Sammelbegriff. Was ich meine sind: leere Behältnisse wie: Tuben, Döschen, Tiegel, Säckchen, ein altes Geldtascherl, ein Täschchen mit Reißverschluss, eins mit Klettverschluss, eins mit Druckknopf, und und und.



Wenn man mit offenen Augen durch den Alltag geht, kommt einem so einiges unter. Vor allem im Badezimmer wird man fündig. All diese Verpackungen, die im leeren Zustand sonst nur im Müll landen - perfekt für die Kiddies!
Meine Fundstücke packe ich in eine Schachtel. Eh klar. Und wenn die Zeit gekommen ist, sprich wenn mein Mäuschen sich auf so eine Verpackung einlassen kann, wenn sie sie öffnen und schließen kann, wenn sie spannend wird, dann hol ich diese Schachtel hervor. So ist sie sicher eine Weile beschäftigt und lernt gleichzeitig wie sie im Alltag mit Verschlüssen aller Art zurecht kommt. Ob das immer nur gut ist, ist eine andere Frage. Dann darf sie halt nicht mehr allein ins Badezimmer, zu meinen Gesichtscremes etc.

Als ich das Foto machte, durfte die Kleine schon mal vorab mit dem Schachtelinhalt "probespielen". Sie kann natürlich noch keine Verschlüsse öffnen, aber spannend waren die verschiedenen Behältnisse allemal! Am längsten beschäftigte sie sich mit drei leeren Filmdöschen, die ich unterschiedlich befüllt habe (1x Reis, 1x Bohnen und 1x Maiskörner. Getrocknet. Eh klar). Fand sie lustig, die zu schütteln. Hören sich ja alle anders an. Hat mich ehrlich gesagt selbst gewundert. Dass ihr Gehör schon so differenziert. Danach wurden viele der anderen Gegenstände auch geschüttelt. Wie klingt denn eine leere Dose? Fad. Eine leere Geldbörse. Auch fad. Nur die Filmdosen sind toll.


Rettet ihr auch gelegentlich Dinge aus dem Müll? Was macht ihr daraus oder wie erfreuen sie eure Kleinen?


Donnerstag, 16. April 2015

Nicht Fisch, nicht Fleisch...


Sondern vegan wars. Unser gestriges Mittagessen. Inspiriert von einem tollen Rezept auf einem meiner liebsten Blogs – DariaDaria – kredenzte ich dem Kindchen und mir eine Auswahl an pflanzlichen Köstlichkeiten.

Denn: dem Kind wird der Brei langsam fad. Viel lieber würde sie schon essen wie die Großen. Mit zwei Zähnchen gar nicht so einfach.
Um zu sehen, ob und was sie schon stückchenweise essen kann, war dieser Lunch-Bowl genau das Richtige – und auch Mami konnte sich genüsslich den Bauch vollschlagen.



Und das gabs:

Fürs Kind: gekochte Karotten- und Zucchinistückchen, im Rohr mit etwas Öl gebackene Erdäpfel (könnten glatt als Pommes durchgehen), ebenso im Rohr gebackene Zucchinischeiben, rohe Gurkenscheiben, kleine Avocadostückchen und ein paar Kichererbsen.

Für Mami dasselbe. Mit etwas Hummus und getrocknete-Tomaten-Aufstrich. Plus rohe Karottenstückchen, Tomaten und im Rohr mitgebackene Auberginenscheiben. Ach ja und etwas Salz. Das Kind isst ja salz- und gewürzlos.

Ja, ich konnte aus dem Vollen schöpfen, wir hatten gerade die Biokiste geliefert bekommen, ansonsten hab ich nicht immer so eine große Auswahl an Gemüse zuhause.
Vom Aufwand her war es überschaubar. Gemüse schnippeln, etwas Zeit fürs Backen im Rohr einrechnen. Man kann so auch gut Reste verwerten.

Ich war sehr gespannt, wie sich meine Tochter verhalten würde. Ob und wobei sie zulangt. Was mag sie mehr, was weniger? Sie bekam also ihr Tellerchen mit den Gemüsestücken vor sich hingestellt und – stürzte sich gleich drauf! Bis auf die Kichererbsen (die rührte sie nicht an) nahm sie nacheinander jedes Teil in ihre kleinen Patsch-Händchen. Befühlen. Konsistenz testen. Zum Mund führen. Kosten. Den größten Teil fallen lassen. Den restlichen Teil in den Tisch einmassieren. Puuuh. Tatsächlich gegessen wurden meiner Schätzung nach 10 %. Naja. Aber interessant war es, das sah man.
Ich habe ihr dann noch einen Rote-Linsen-Karotten-Brei, den ich am Vortag schon zubereitet hatte, gefüttert. Sonst wär sie ja nie satt geworden.

Aber insgesamt saßen wir lange am Tisch, ich hatte das Gefühl, dass sich das Kind zum ersten Mal wirklich intensiv mit dem beschäftigt hatte, was da jeden Tag in ihren Mund wandert.

Natürlich kann ich im Alltag nicht täglich so eine große Auswahl servieren, aber ab und zu, um das Essverhalten und die Vorlieben des Kindchens auszutesten find ich es spannend. Und selbst kommt ma ja auch in den Genuss!

Ich mache es jetzt so, dass ich bevor ich einen Brei püriere ein paar gekochte Stückchen zur Seite lege und diese dann dem Kind sozusagen als Vorspeise gebe. Das verschafft mir Zeit um auch für mich was auf den Teller zu bringen. Und im Hochstuhl kann schon mal begonnen werden, kleine Kartoffel- und Gemüsestückchen zu untersuchen. Und Teile davon zu essen.

Dass ich nach unserem Festmahl Tisch, Hochstuhl und Boden komplett reinigen musste, will ich auch nicht verschweigen. War halt schon eine Riesenpatzerei.

Wenigstens lacht das Mädchen jedes Mal, wenn sie mich am Boden knien sieht, beim Aufwischen... weiß auch nicht warum sie das so komisch findet...


Dienstag, 14. April 2015

Wenn Mami arbeiten muss...


Hin und wieder kommt das vor. Dass ich auf die Schnelle eine Bestellung fertig nähen muss. Und abends geht das schwer, das Kind hat einen leichten Schlaf. Also muss ich hin und wieder tagsüber ran an die Nähmaschine.
Solange noch nicht gekrabbelt wird, nutze ich nun noch die Gunst der Stunde und lasse das Mädchen in Sichtweite spielen. Damit das bestmöglich hinhaut, hier meine Tipps:

1.     Den perfekten Zeitpunkt wählen. Bei uns – eindeutig nach dem Mittagessen. Das Mäuschen schläft fast immer vor dem Essen, so um elf. Nach Mittag ist also für uns genau richtig, da ist sie ausgeschlafen und satt. Die Laune meistens gut. Friedlich.

2.     Ausziehen. (Nur das Kind.) Tatsächlich. Ich habe beobachtet, dass es sich besser ohne Windel spielt. Geht bei uns jetzt gut, im Winter war ich mir oft unsicher ob es ihr nicht zu kühl wird. Natürlich sitzt das Kind auf einer Decke. Darauf lege ich ein wasserabweisendes Tuch und ein Handtuch. Pipiflecken gibt es immer. Aber man fühlt sich anscheinend freier. Und wohler. Irgendwie eh logisch.

3.     Das richtige Spielzeug. Das Kind hat viel Spielzeug. Ich finde schon fast, dass es zu viel ist. Allerdings waren 95% davon Geschenke und da sagt man auch nicht nein. Im Gegenteil, ich freue mich selbst auch jedes Mal, wenn das Kind was kriegt. Weils einfach so viele süße Spielsachen gibt, die all die netten Menschen um uns herum so für die Kleine aussuchen. Aber trotzdem. Es ist viel für ein 8 Monate altes Baby. Der Vorteil ist: man kann gut abwechseln und auch mal einige Teile für eine Woche verschwinden lassen. Wenn man sie dann wieder hervorholt sind sie fast „wie neu“ und wieder spannend. Oder das Kind lächelt beim Erblicken, weil es sich erinnert. Genauso toll. Für mein Mittags-Nähprogramm habe ich also eine Schachtel mit verschiedensten Spielsachen gefüllt. Die kriegt sie dann auch nur dieses eine Mal am Tag. So bleibt der Inhalt (hoffe ich) lange interessant.

4.     In der Nähe bleiben. Das Kind muss sehen, was ich mache. Unbedingt. Anders geht es nicht. Also auf keinen Fall den Raum verlassen. Auch nicht kurz zum Klo gehen. Gilt übrigens immer. Nicht nur wenn ich nähe.

5.     Nicht zu lange Beschäftigung erwarten. Ich bin schon froh wenn sie eine halbe Stunde Ruhe gibt. Mehr geht oft nicht. Manchmal muss ich auch zwischendurch zu ihr hin und ihr ein neues Teil aus der Spielzeugschachtel schmackhaft machen. Oder Grimassen schneiden. Wenn sie zu viel quengelt, beende ich meine Näharbeit lieber früher. Ich will nicht, dass sie diese Spiel-Zeit als negativ empfindet oder mit Gequengel verbindet. Und hoffe, dass sie sich langsam immer länger alleine beschäftigen kann. Man wird sehen.


Ja, so läuft das zur Zeit bei uns ab. So bekomme ich jeden Tag eine halbe Stunde bis Stunde Näh-Zeit. Klar, zu so viel kommt man da auch nicht – aber besser als gar nichts. Und oft hilft mir so eine halbe Stunde schon sehr.


Nur wenn das Kind dann mal krabbelt, dann weiß ich auch noch nicht, ob und wie ich diese Nähstunde beibehalten kann. Ich werde euch berichten...
 
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